Eine kulturhistorische Studie zu den Neologismen in Stefan Zweigs Schachnovelle anhand von Viktor Klemperers Buch LTI, Notizbuch eines Philologen

نوع المستند : المقالة الأصلية

المؤلف

Professor für Germanistik in der philosophischen Fakultät an der Beni Suef Unversität-Ägypten

المستخلص

 
In Kairo fand vom 12.-15.03.2015 ein Kolloquium zum Thema „Transkulturelle Gesellschaft“ statt. Dazu schrieb ich eine Arbeit mit dem Titel „Transkulturelle Gesellschaft und Identität am Beispiel von Stefan Zweigs Schachnovelle“. Bei der Bearbeitung dieses Stoffes stellte ich fest, wie differenziert diese Novelle zu interpretieren ist, und aus wie vielen Perspektiven man dieses Werk noch heute gewinnbringend betrachten kann. Denn obwohl schon sehr viele wissenschaftliche Arbeiten darüber verfasst wurden, kann man aus diesem Werk immer noch neue Erkenntnisse gewinnen. Deshalb ist die vorliegende Arbeit ein Supplement meiner ersten Arbeit, und ich beabsichtige, dem noch ein zweites weiteres Supplement hinzuzufügen. In dieser Arbeit soll es um die sprachlichen Veränderungen der deutschen Sprache und deren Niederschlag in der Schachnovelle von Stefan Zweig (1881-1942) gehen. Zum Beispiel soll dargelegt werden, wie die kulturhistorische Sprachentwicklung im österreichischen Kaiserreich verlaufen ist und ob diese Entwicklung bei Stefan Zweig nachgewiesen werden kann.
Die zeitlose Relevanz der Schachnovelle ist auch den sprachlichen historischen Rückgriffen geschuldet. Denn in dem Handlungsstrang werden die Ereignisse so distanziert geschildert wie in einer wissenschaftlichen Arbeit. Zum Beispiel erzählt  Dr. B. seine traumatischen Erlebnisse und seine Gefühle so präzise, als hätte sie Sigmund Freud persönlich rezipiert. Es ist der Schreibstil des Naturalismus, der auch auf historische Formulierungen zurückgreift, die als historistische Neologismen zu beschreiben sind. Diese sollen anhand von Beispielen in dieser Arbeit aufgezeigt werden.
Stefan Zweig musste schon sehr bald in seinem Leben Bekanntschaft mit dem Antisemitismus machen. Um diese Entwicklung heute noch zu verstehen, kann die Lektüre von Victor Klemperer LTI - Notizbuch eines Philologen eine Anleitungsein. Denn Klemperer befasst sich mit der Sprache In Tempore Nazi, also mit der Art der Sprache, wie sie den Menschen während der Zeit des Nationalsozialismus durch die NS-Propaganda - wieder und wieder eingehämmert wurde. Dass der Titel LTI eine Parodie ist, geht daraus hervor, dass Klemperer selbst eine Abbreviatur verwendet. Denn in der Langform heißt der Titel Lingua Tertii Imperii, und der lateinische Titel steht für „Sprache des Dritten Reiches“. In der vorliegenden Arbeit soll an dem Beispielwort  fanatisch verdeutlicht werden, wie nahe die psychiatrische Wissenschaftssprache, die Literatursprache und psychiatrische Neologismen sowie die Amtssprache des sog. „Hitlerdeutsch“ (ein von Victor Klemperer verwendeter Ausdruck) beieinander lagen.  Wie der Rassismus und die nazistische Sprache entstanden sind, und welche Wurzeln sie hatten, dem soll in diesem Kapitel der Arbeit nachgegangen werden. Denn die Notwendigkeit, eigene Neologismen zu entwickeln, begann für Stefan Zweig schon frühzeitig, als er im Kaiserreich Österreich unheilvolle Bekanntschaft mit der antisemitischen Politikrichtung machte. Denn die Antisemiten, welche die Denkweise von Adolf Hitler beeinflussten, kamen aus Österreich. Die antisemitische Ausdrucksweisesoll in dieser Arbeit an Hand von Beispielen, auch von Victor Klemperer, erläutert werden. Dabei sollen einflussreiche und zum Teil mächtige Antisemiten sowie der spätere Diktator, der damals noch junge Adolf Hitler, genannt und zitiert werden.
Ob der Einfluss dieser Leute der nazistischen Sprache zum Durchbruch verhalf, oder ob es auch noch andere bekannte Schreiber gab, die sich als geistige Brandstifter hervortaten und dem Nationalsozialismus Vorschub leisteten, soll anschließend untersucht werden. Welche Einflüsse es außerdem in Deutschland gab, die das Entstehen der nazistischen Sprache begünstigten, sollen dargelegt werden.
Victor Klemperer geht der Wurzel der Sprache des deutschen Antisemitismus nach und bezeichnet dabei das Werk Partenau von Max René Hesse als „Vorwegnahme der Sprache der Gesinnungen des Dritten Reichs“. Er diagnostizierte den deutschen Hang zur Romantik, als die „Wurzel der nazistischen Sprache“. Auch diese Zusammenhänge sollen in dieser Arbeit beschrieben werden.[i]
Der damalige Wissensstand in der Philosophie wurde vom NS-Regime in Frage gestellt und durch eine nazistische Weltanschauung ersetzt. Ob es dafür einen Niederschlag in Form von neologischen Beispielen in der Schachnovelle gibt, soll untersucht werden. Das Adjektiv fanatisch führt in dieser Arbeit in verschiedenen Auslegungssituationen über Sigmund Freud, Stefan Zweig zu einer Anekdote von Victor Klemperer. In diesem Kapitel der vorliegenden Arbeit sollen die verschiedenen Auslegungen aufgelistet und die Frage geklärt werden, ob fanatisch eventuell auch ein psychiatrischer Neologismus ist.
Stefan Zweig schrieb unter dem Einfluss von Sigmund Freud Novellen, die von Freud psychoanalytisch gedeutet und bewertet wurden. Stefan Zweig bekannte in einem Brief an Freud, dass die Psychologie die eigentliche Passion seines Lebens sei. Thomas Anz schrieb in Verwirrung der Gefühle.[ii] Stefan Zweig und Sigmund Freud über den Briefwechsel zwischen Freud und Zweig: Stefan Zweigs Novellen wurden von Freud gelesen, und Freud schrieb 1908 an Zweig: „In Ihre Gedanken finde ich mich leicht hinein als wären es  meine guten Bekannten".[iii]
Also bewunderte Freud Stefan Zweig im Bereich der psychologischen Literatur, und Zweig bewunderte Sigmund Freud im Bereich der wissenschaftlichen Psychologie. In dieser Arbeit soll am Beispiel des Adjektivs fanatisch versucht werden herauszufinden, ob sich dafür in der Schachnovelle Anhaltspunkte finden lassen.
Anschließend soll der Sprachstil des NS-Regimes auf linguistische Sprachverkürzungen, d. h. auf Abbreviaturen hin untersucht werden. Denn auch Stefan Zweig verwendete den Begriff der Abbreviatur als sprachliche Abwehrstrategie gegen die Hybris eines imperialistischen Schach-Weltmeisters. 
Stefan Zweig beherrschte u. a. die französische Sprache perfekt in Wort und Schrift. Denn Französisch war die führende Sprache in Europa schon seit der Zeit der Renaissance, als Frankreich zwischen 1494 und 1559 eine Reihe von Kriegen gegen Italien führte. Damit begann die Transformation aus dem lateinisch-italienischen Sprachraum nach Frankreich und später in den europäischen Sprachraum. Die vorliegende Arbeit soll einige der von Stefan Zweig verwendeten französischen Neologismen in der Schachnovelle aufzeigen.  
In der Bildungsgeschichte war die Sprache, mit der Bildung vermittelt wurde, nicht immer nur die Muttersprache, sondern auch Fremdsprachen. Beispielsweise galt den Römern im Imperium Romanum die griechische Sprache als Ausdruck von Bildung und Gelehrtheit. Diese Tradition wurde bis in die frühe Neuzeit, d.h. bis zum  Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert, gepflegt, also auch noch zurzeit von Stefan Zweig.Welchen Nutzen der Dichter aus der Kenntnis der alt-griechischen Sprache zog, und ob er sie als Neologismen einsetzte, um nicht in die Nähe der hitlerdeutschen Ausdrucksweise zu geraten, ist Teil dieser Arbeit.
In Westeuropa war Latein vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit die allgemeine Bildungssprache und die Sprache der Wissenschaften und deshalb auch für Stefan Zweig ab seinem Eintritt ins Gymnasium ein Schulfach, dass ihm bis zu seiner Matura erhalten blieb. Denn Latein war bis ins 19. Jahrhundert die Sprache der akademischen Berufe in dieser alten Sprache wurden bis ins 20. Jahrhundert hinein noch wissenschaftliche Abhandlungen verfasst.
 
راسة تاريخية ثقافية للتجديدات اللغوية في رواية "لاعبوا الشطرنج" Schachnovelle  للکاتب النمساوى "شتيفان تسفايج وتطبيق ذلک فى ضوء کتاب "لغة الرايخ الثالث، من مفکرة احد فقهاء اللغة"  للـمفکر "فيکتور کليمبرر"
تم عقد ندوة  في جامعة القاهرة ، من الفترة 12 حتى 15 مارس 2015 ، حول "المجتمع متعدد الثقافات"، وبهذه المناسبة کتبت ورقة بعنوان "المجتمع عبر الثقافات والهوية مستشهدا على ذلک برواية "لاعبوا الشطرنج" للکاتب النمساوى شتيفان تسفايج   Stefan Zweig واثناء العمل على هذه الرواية ، توصلت الى انه، کيف يمکن تفسير هذه الرواية الى العديد من الرؤى، التي يمکن للمتلقى لها، أن يطلع عليها بشکل مقيد، وکان هذا العمل، الذى بين ايدينا اليوم واحدا من هذه الرؤى المتعددة، على الرغم من أنه يمکن کتابة قدر کبير من المعالجة العلمية حول هذا الموضوع فى صفحات کثيرة، حيث انه لا يزال بإمکان المتلقى الحصول على رؤى جديدة فى هذا العمل، لذلک يعتبر هذا العمل مکمل لعملي الأول، وأعتزم إضافة ملحق ثانٍ لذلک.
يتناول هذا العمل التغييرات اللغوية للغة الألمانية ونتائجها في رواية "لاعبوا الشطرنج" التي کتبها "شتيفان تسفايج" (1881-1942).
ففى هذه الورقة على سبيل المثال يجب شرح کيف کانت تتطور اللغة ثقافياً وتاريخيا في الإمبراطورية النمساوية، وعما إذا کان هذا التطور بالامکان إثباته فى رواية "شتيفان تسفايج".
کما أن الاهمية اللامحدودة لرواية "لاعبوا الشطرنج"، هي أيضًا نتيجة لظرف تاريخي لغوي. لأن الاحداث توصف بشکل متباعد فى خط الرواية کما هى الحال في الاعمال العلمية، فعلى سبيل المثال البطل الرئيس وهو دکتور"ب" توصف تجاربه ومشاعره المؤلمة بشکل دقيق، کما لو کان قد استلهمها شخصياً من مؤسس مدرسة التحليل النفسى "سيجموند فرويد". إنه أسلوب الکتابة حسب المذهب الطبيعى فى الادب، والذي يعتمد أيضًا على الصيغ التاريخية، التي يمکن وصفها بأنها جديدة، الامر الذى سيتم عرضه من خلال امثلة فى هذا العمل.
سرعان ما تعرّف "شتيفان تسفايج" –وهو کاتب من اصل يهودى- على معاداة السامية في حياته، ولفهم هذا التطور اللغوى من منظور اليوم، يمکن قراءة کتاب فيکتور کليمبيرر –الذى يرقى لحد النظرية – "مفکرة أحد فقهاء اللغة" والذى يمکن أن يکون مرشدًا، لأن کليمبيرر Klemperer نفسه کان مهتم باللغة زمن الاشتراکيين القوميين "النازيين" In Tempore Nazi ، اى کان مهتما بهذا النوع من اللغة ، اى لغة الاستعلاء والدعاية التى استخدمها النازيون خلال فترة الاشتراکية القومية "النازية" من قبيل الدعاية للنازية – فاللغة الواقعية تم هدمها مرارا وتکرارا. والحقيقة أن العنوان المختصر LTI هو محاکاة ساخرة لــ کليمبيرر Klemperer نفسه الذى استخدم المختصر  Abbreviatur من ثلاثة حروف لأن العنوان الطويل الاصلى هو Lingua Tertii Imperii ، ويتمثل العنوان اللاتيني "لغة الرايخ الثالث"، ففى هذه الورقة البحثية تتناول توضيح للکلمة المثال „fanatisch“  وتعنى "متطرف" عند کليمببرر وتوضيحها فى مجال الأمراض النفسية ، ومجال اللغة الأدبية ، والمناهج النفسية ، وکذلک توضيح استخدامها فى اللغة الرسمية فى مجال ما يسمى بـ "اللغة الالمانية الهتلرية" (تعبير يستخدمه فيکتور کليمبيرر). کما توضح الورقة البحثية  نشأة العنصرية واللغة النازية، وما هية وجذورهذه اللغة، کما عالج هذا البحث الحاجة الملحة عند شتيفان تسفايج إلى تطوير مصطلحات خاصة به،  بدأت في وقت مبکر عند شتيفان تسفايج ، عندما صُنعت في النمسا عهد "الرايخ القيصرى" المشؤوم مع اتجاه السياسة المعادية للسامية، بالنسبة إلى معاداة السامية ، والذين أثروا في طريقة تفکير أدولف هتلر، وهم الذين أتوا من النمسا. سيتم شرح اللغة المعادية للسامية في هذا العمل من خلال أمثلة أوردها فيکتور کليمبرر أيضا، والتى ستکون مؤثره وأحياناً قوية لموضوع معاداة السامية والدکتاتور اللاحق " أدولف هتلر "، الذي کان لا يزال شابا ، سيتم الاستشهاد به.

نقاط رئيسية

لغة الرایخ-  اللغة الرسمیة  –فیکتور کلیمبر - العنصریة – اللغة النازیة – شتیفان تسفایج- اللغة الالمانیة الهتلریة– السامیة- متطرف .

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